mexikanisch, Wrestling, Maske, mexikanischer Fußball, Wrestling, Wrestling, Wrestling, Wrestling

Ringen – Kraft, Technik und Körperbeherrschung

User avatar placeholder
Written by Adrian Gramada

Dezember 3, 2025

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ringen ist eine der ältesten Sportarten der Menschheit – olympisch seit 1896
  • Zwei Stile: Griechisch-Römisch (nur Oberkörper) und Freistil (ganzer Körper)
  • Perfektes Ganzkörpertraining: Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Technik
  • Einstieg ab 6 Jahren möglich, Vereinsbeitrag CHF 200–400 pro Jahr

Ringen ist purer Zweikampf. Keine Waffen, keine Schläge – nur du, dein Gegner und die Matte. Der Sport fordert alles: explosive Kraft, blitzschnelle Reaktionen und taktisches Denken. Wer ringt, trainiert den ganzen Körper und lernt, nie aufzugeben. Dieser Ratgeber zeigt dir Techniken, Stile und den Einstieg ins Ringen. Mehr Kampfsportarten findest du in unserem Kampfsportarten-Überblick.

Was ist Ringen?

Ringen ist eine der ältesten Sportarten überhaupt. Schon die alten Griechen kämpften bei den antiken Olympischen Spielen gegeneinander. Das Ziel: Den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte bringen (Schultersieg) oder nach Punkten gewinnen.

Der Sport war bei den ersten modernen Olympischen Spielen 1896 dabei und ist seither fester Bestandteil. Weltweit gibt es Millionen aktive Ringer – von Schulen in den USA bis zu Dorfvereinen in der Schweiz.

Ringen entwickelt wie kaum ein anderer Sport:

  • Maximalkraft und Explosivität
  • Griffstärke und Körperspannung
  • Gleichgewicht und Körpergefühl
  • Mentale Härte und Durchhaltevermögen

Die zwei Ringstile

Griechisch-Römisch

Der klassische Stil erlaubt nur Griffe oberhalb der Gürtellinie. Beintechniken sind verboten. Das macht den Kampf technisch und kraftbetont.

Charakteristik:

  • Nur Oberkörperangriffe
  • Würfe aus dem Stand
  • Suplex und Überwürfe
  • Sehr kraftintensiv

Freistil

Im Freistil ist der ganze Körper erlaubt. Beinangriffe, Fussfeger und tiefe Einsteiger machen den Kampf dynamischer und vielseitiger.

Charakteristik:

  • Ganzer Körper als Angriffsfläche
  • Beinangriffe (Single Leg, Double Leg)
  • Schnelle Levelwechsel
  • Technisch vielseitiger
AspektGriechisch-RömischFreistil
AngriffsflächeOberkörperGanzer Körper
BeintechnikenVerbotenErlaubt
TempoKontrolliertExplosiv
Typische TechnikenSuplex, ÜberwurfSingle Leg, Takedown
OlympischJa (Männer)Ja (Männer & Frauen)

Grundtechniken im Ringen

Standtechniken

TechnikStilBeschreibung
Double LegFreistilBeide Beine greifen, Gegner heben
Single LegFreistilEin Bein greifen, hochheben
Kopf-Arm-WurfBeideKopf und Arm kontrollieren, werfen
SuplexGriech.-Röm.Gegner überkopf nach hinten werfen
HüftwurfBeideÜber die Hüfte werfen

Bodentechniken

TechnikBeschreibung
DrehgriffAus Bauchlage auf Rücken drehen
EinsteigerVon der Seite unter Gegner
BeinschereBeine des Gegners kontrollieren
NelsonArm unter Achsel, Kopf fixieren
GutswürfeVom Bauch über die Seite werfen

Verteidigung

Gute Verteidigung ist im Ringen entscheidend:

  • Sprawl: Beine nach hinten, Hüfte runter (gegen Beinangriffe)
  • Whizzer: Arm über Gegners Arm, Kontrolle herstellen
  • Kopfkontrolle: Kopf des Gegners wegdrücken

Punktesystem und Regeln

AktionPunkte
Schultersieg (Pin)Sofortiger Sieg
Technische ÜberlegenheitSieg bei 8+ Punkten Vorsprung
Wurf (grosse Amplitude)4–5 Punkte
Wurf (mittlere Amplitude)2–3 Punkte
Takedown2 Punkte
Umkehr (Reversal)1 Punkt
Passivität des Gegners1 Punkt

Ein Kampf dauert 2 × 3 Minuten mit 30 Sekunden Pause.

Training und Tipps für Einsteiger

Typisches Training

Ein Ringer-Training (90–120 Minuten):

  1. Aufwärmen (20 Min): Laufen, Rollen, Brücke, Gymnastik
  2. Technik (30 Min): Würfe und Bodentechniken üben
  3. Situationstraining (20 Min): Spezifische Kampfsituationen
  4. Sparring (20 Min): Freies Ringen mit Partner
  5. Kraft/Kondition (15 Min): Ringerspezifische Übungen
  6. Dehnen (10 Min): Flexibilität erhalten

Wichtige Grundlagen

Ringerbrücke: Die wichtigste Übung. Stärkt Nacken und Rücken, rettet dich vor dem Schultersieg.

Sprawl: Grundverteidigung gegen Beinangriffe. Muss automatisch sitzen.

Griffkampf: Wer den besseren Griff hat, kontrolliert den Kampf.

Wenn du einen verwandten Schweizer Kampfsport kennenlernen möchtest, schau dir Schwingen an.

Ausrüstung und Kosten

AusrüstungBeschreibungKosten (CHF)
Ringertrikot (Singlet)Eng anliegender Einteiler40–80
RingerschuheHohe, flexible Schuhe60–120
OhrenschutzGegen «Blumenkohlohr»20–40
KnieschonerFür hartes Training20–40
MundschutzOptional15–30

Gesamtkosten Anfänger: CHF 100–200 Vereinsbeitrag: CHF 200–400 pro Jahr

Viele Vereine stellen Trainingskleidung für Anfänger zur Verfügung.

Ringen in der Schweiz

Swiss Wrestling

Der Schweizerische Ringer-Verband (SRV) organisiert den olympischen Ringsport. Etwa 60 Vereine mit rund 2’500 Aktiven sind angeschlossen. Ringen hat besonders in der Ostschweiz und im Mittelland Tradition.

Bekannte Schweizer Ringer

  • Stefan Reichmuth: WM-Bronzemedaillengewinner, Olympiateilnehmer
  • Samuel Scherrer: Mehrfacher Schweizer Meister
  • Marc Dietsche: Langjähriger Nationalkader-Ringer

Verein finden

Auf der Website des SRV (swiss-wrestling.ch) findest du alle Vereine. Schnuppertrainings sind fast überall möglich.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Ringen gefährlich?

Ringen ist ein kontaktintensiver, aber kontrollierter Sport. Die häufigsten Verletzungen sind Prellungen, Zerrungen und Hautabschürfungen – selten ernsthaft. Das «Blumenkohlohr» entsteht durch wiederholte Reibung (daher Ohrenschutz). Im Vergleich zu Sportarten wie Fussball oder Skifahren ist die Verletzungsrate moderat. Gutes Aufwärmen und Techniktraining minimieren Risiken.

Ab welchem Alter kann man mit Ringen beginnen?

Kinder können ab 6–7 Jahren spielerisch ins Ringen einsteigen. In diesem Alter stehen Spass, Bewegung und Grundmotorik im Vordergrund. Richtiges Wettkampftraining beginnt meist ab 10–12 Jahren. Ringen fördert Körpergefühl, Selbstvertrauen und Disziplin. Auch für Erwachsene ist der Einstieg jederzeit möglich – viele Vereine haben Anfängergruppen.

Was bringt Ringen für andere Sportarten?

Ringen ist eine hervorragende Grundlage für viele Sportarten. Die Ganzkörperkraft, Explosivität und das Körpergefühl helfen in fast jedem Sport. Viele MMA-Kämpfer haben einen Ringer-Hintergrund. Footballer in den USA ringen oft im Winter. Auch für Judo, BJJ und Selbstverteidigung ist Ringen ideal. Die mentale Härte aus dem Ringen überträgt sich auf alle Lebensbereiche.

Fazit

Ringen ist ehrlicher Sport. Auf der Matte zählt nur, was du kannst – keine Ausreden, keine Verstecke. Der Kampfsport formt Körper und Charakter gleichermassen. Wer ringt, lernt kämpfen, verlieren und wieder aufstehen.

Probiere es aus! Besuche ein Probetraining und erlebe den ältesten Kampfsport der Welt. Weitere Kampfsportarten zum Entdecken findest du in unserem Kampfsportarten-Ratgeber.

Adrian

Sport-Enthusiast, SEO-Experte und Gründer von MCSport.ch. Adrian schreibt über Sporttrends, Fitness und aktiven Lifestyle in der Schweiz.

Hinterlassen Sie einen Kommentar